Juni 2024

Unfaire Doppelbelastung: Gibt es bald weniger Biosimilar-Hersteller am Markt?

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Die automatische Substitution soll noch höhere Einsparungen bringen. Durch die neuen Regeln, die seit dem 1. Juni 2024 gelten, droht eine gefährliche Doppelbelastung: Pharmazeutische Unternehmen unterliegen nicht nur der Hilfstaxe*, sondern auch einem Rabattvertrag. Wohin die Kaskade von Kostensenkungs-Mechanismen führt, haben wir bei Generika gesehen: Immer weniger Hersteller sind am Markt, Engpässe die fatale Folge.

* GKV/Rahmenvertrag/Hilfstaxe

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Mai 2024

Biosimilar-Wettbewerb senkt Kosten

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Biosimilars sind nicht nur wesentlich günstiger als die Original-Biologika – allein durch ihre Existenz führen sie zu sinkenden Preisen bei patentfreien biopharmazeutischen Erstanbieterpräparaten!

Dass Biosimilars günstiger sind als das Erstanbieterpräparat, dürfte bekannt sein. Weniger bekannt ist: Auch die Preise des Erstanbieterpräparats purzeln, sofern ein Biosimilar für den betreffenden Wirkstoff verfügbar ist. So sinken die Kosten von Erstanbieterpräparaten pro Tagesdosis um fast die Hälfte im Vergleich zu einer Situation, in der sie konkurrenzlos auf dem Markt sind.

Aber: Dieser Wettbewerb ist nicht selbstverständlich. Biosimilars kommen nur auf den Markt, wenn das Geschäftsmodell nachhaltig ist.

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April 2024

Nicht genug Biosimilars in der Pipeline!

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Ausgaben um 15 Milliarden Euro zu hoch – weil nicht genug Biosimilars in der Pipeline sind

In den vergangenen 10 Jahren kamen nach Patentablauf in der Regel Biosimilars auf den Markt, was für massive Einsparungen sorgte. Das wird jetzt anders: Bis 2032 wird es nur für 25 Prozent der aktuell noch patentgeschützten Biologika günstigere Nachahmerpräparate (Biosimilars) geben. Damit entgeht den europäischen Gesundheitssystemen bares Geld: Sie bezahlen 15 Milliarden Euro zu viel – einfach weil nicht genügend Biosimilars entwickelt wurden.

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März 2024

Gefahr von Lieferengpässen bei Biologika

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Generika-Teufelskreis: Bald auch Lieferengpässe bei Biologika?

Die Politik bewegt sich bei Biologika auf denselben Teufelskreis zu, den sie auch bei Generika losgetreten hat: Er beginnt mit dem Wunsch nach immer höheren Einsparungen, führt über Exklusiv-Verträge der Krankenkassen – und mündet in das Problem, dass die Produktion nur noch in den Händen weniger Hersteller liegt. Das erhöht die Gefahr von Lieferengpässen. Die Politik macht hier denselben Fehler zum zweiten Mal.

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Februar 2024

Relevanz verdoppelt

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Biopharmazeutika: Starkes Wachstum zeigt große Bedeutung

Die Relevanz von biologischen Arzneimitteln hat sich in 17 Jahren mehr als verdoppelt. Heute entfällt über ein Drittel des Bruttoumsatzes des Pharmamarkts auf sie. Die patentgeschützten Biologika von heute sind die Biosimilars von morgen. Auf genau die kommt es an, wenn wir die Versorgung mit komplexen Therapien bezahlbar halten wollen.

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Presse

Pro Generika-Vorstand warnt vor Engpässen bei Krebs-Biologika

  • Der stellvertretende Pro Generika-Vorsitzende Thomas Weigold (Sandoz) spricht auf dem Deutschen Krebskongress zur Versorgungslage bei Onkologika (Krebsmitteln).
  • Das Beispiel des Brustkrebsmittels Tamoxifen hat gezeigt: Hohe Marktkonzentration und niedrige Erstattungspreise führen zu Lieferengpässen.
  • Das ALBVVG bringt keine Verbesserungen für Onkologika. Und jetzt droht auch eine Verschlechterung der Versorgungslage mit onkologischen Biologika.

„Die Lieferengpässe bei Tamoxifen haben gezeigt, wie gefährlich die Kombination aus wenigen Anbietern und extrem geringen Erstattungspreisen für die Versorgung von Krebspatient:innen ist“, betont Thomas Weigold (Country President Sandoz Deutschland und stellvertretender Vorsitzender von Pro Generika) auf dem 36. Deutschen Krebskongress.

„Nur dank des Einsatzes der Generika-Unternehmen sind wir damals haarscharf an einer echten Unterversorgung vorbeigeschrammt. Doch die Politik scheint daraus nichts gelernt zu haben.

Nicht nur bringt das ALBVVG keine Verbesserungen für Onkologika. Mit dem Irrweg der automatischen Substitution von Biologika, mit der den Krankenkassen der Weg zu exklusiven Rabattverträgen geebnet werden soll, etabliert die Politik auch hier das Hauptsache-Billig-Prinzip. Damit begeht die Politik die gleichen Fehler wie bei Generika.

Dabei ist eins klar: Noch funktioniert der Markt mit Biosimilars. Wir haben Versorgungssicherheit, eine hohe Marktdurchdringung und eine gesunde Konkurrenzsituation sowie nahezu flächendeckende Rabattverträge, die zu massiven Einsparungen führen. Ein regulatorisches Eingreifen des Staates ist schlicht unnötig und schürt nur die Gefahr von Lieferengpässen.

Gerade bei onkologischen Biologika können wir uns aber keine Lieferengpässe leisten, denn die Patientinnen und Patienten sind in besonderem Maße auf ihre Arzneimittel angewiesen.

Noch können wir diese Fehlentwicklung aufhalten. Dafür braucht es den politischen Willen, aus gemachten Fehlern zu lernen und die Weichen für einen funktionierenden Biosimilars-Standort Deutschland zu stellen.“

Hintergrund:

Was es mit der automatischen Substitution auf sich hat, das lesen Sie hier: Link.

23.02.2024

Presse

Automatische Substitution: Kleine Unschärfe behoben – große Fragezeichen bleiben

  • Der Gemeinsame Bundesausschuss (G‑BA) korrigiert: Biosimilar sind wirkstoffähnlich in Bezug auf ihr Referenzarzneimittel.
  • Zuvor wurden Biosimilars als wirkstoffgleich definiert. Das hatte das Bundesgesundheitsministerium beanstandet.
  • Trotz dieser Korrektur bleiben entscheidende Fragen offen, wie der geplante automatische Austausch von Biosimilars in Ausschreibungen von parenteralen Zubereitungen funktionieren soll. Eine Abwanderung der Hersteller ist zu befürchten.

Berlin — Biosimilars sind in Bezug auf ihre Referenzarzneimittel wirkstoffähnlich und nicht wirkstoffgleich. Das sagt schon der Name (similar = ähnlich). Der Gemeinsame Bundesausschuss (G‑BA) musste sich auf Drängen des Bundesgesundheitsministeriums nun korrigieren. Doch es bleiben viele Fragezeichen zur Umsetzbarkeit der automatischen Substitution von parenteralen Zubereitungen, die auch der heutige Beschluss des G‑BA nicht auflöst.

Trotz der erfolgten Korrektur bleibt die Automatische Substitution eine Gefahr für die Versorgungssicherheit mit Biopharmazeutika in Deutschland. Denn der damit geschürte Kostendruck führt zu einem Rückzug der Hersteller. Weitere Gründe, warum es die automatische Substitution nicht braucht finden Sie hier.

„Der Zug rast weiterhin in die falsche Richtung“, sagt Walter Röhrer (Vorsitzender der AG Pro Biosimilars). „Die Politik begeht die gleichen Fehler wie damals bei den Generika. Wo uns das hingeführt hat, sehen wir heute an den Lieferengpässen.

Das gefährdet – völlig ohne Not – ein noch funktionierendes System. Gleichzeitig beteuert die Politik die Wichtigkeit des Biopharmazie-Standorts Deutschland. Damit macht sie sich unglaubwürdig. Wir brauchen Vertrauen in die Branche – und keine strukturschwächenden und versorgungsgefährdenden Maßnahmen.“

16.11.2023

September 2021

Patentfreie Biopharmazeutika: Viele nahezu flächendeckend unter Rabattvertrag

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Zusätzlich zu Festbeträgen sind viele patentfreie Biopharmazeutika bereits nahezu flächendeckend unter Rabattvertrag.
Das zeigen die Beispiele der beiden wichtigen Rheumamittel Adalimumab und Etanercept. So spart unser Gesundheitssystem Millionen Euro ein – ohne Gefährdung der sicheren Versorgung, wie sie die automatische Substitution mit sich bringen würde. Denn dann dürfte durch exklusive Rabattverträge meist nur noch ein Hersteller an der Versorgung teilnehmen, was die Versorgungssicherheit fragiler macht

Grafik des Monats September 2021

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