Auf dem digitalen Symposium der AG Pro Biosimilars im September 2020 haben Dr. Peter Killian und Dr. Franziska
Hörbrandt von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KV Bayerns) eine “PHARAO”-Studie vorgestellt, die sie im Auftrag der AG Pro Biosimilars derzeit anfertigen. Die Ergebnisse betreffen vor allem Rheumapatient:innen und sind für diese durchweg positiv.
Denn: Rheumapatient:innen bekommen heute deutlich schneller ein biologisches Arzneimittel verschrieben als noch vor sechs Jahren. Musste eine zu behandlende Person bis 2015 noch durchschnittlich 7,4 Jahre auf eine biologische Arzneimitteltherapie warten, sind es jetzt nur noch 0,3 Jahre. Verantwortlich für diese Verkürzung der Wartezeit – während die Patient:innen u.a. mit synthetischen Arzneimitteln behandelt werden – sind die sogenannten Biosimilars: Seit 2015 sind diese Nachfolgeprodukte ehemals patentgeschützter Biologika für Rheumaerkrankungen auf dem Markt. Sie wirken genauso, sind aber deutlich günstiger als das Originalprodukt.
Die Studie zeigt deutlich: Seit 2015 – dem Jahr, in dem das erste Biosimilar auf den Markt kam – werden biologische Arzneimittel viel schneller als zuvor verschrieben.
Die zentralen Ergebnisse auf einen Blick:
- Bis zur Markteinführung des ersten u.a. für Rheuma zugelassenen Biosimilars warteten Rheumapatient:innen in Bayern durchschnittlich 7,4 Jahre auf eine Biologika-Therapie.
- Seit 2015 kamen insgesamt drei Biosimilars für Rheumaerkrankungen auf den Markt. Nach jeder Markteinführung verkürzte sich die Wartezeit (s. Grafik).
- Heute warten Patient:innen in Bayern, die ein Biologikum brauchen, im Schnitt nur noch 0,3 Jahre bis zum Behandlungsbeginn mit einem Biologikum.
- Gleichzeitig stieg in Bayern die Anzahl der Rheumapatient:innen, die eine Arzneimitteltherapie erhielten (plus 24,82 Prozent).
- Auch die Zahl der Rheumapatient:innen stieg an, die mit einem biologischen Arzneimittel behandelt wurden: von 13,5 Prozent im Jahr 2014 auf 18,7 Prozent im Jahr 2019.
Die bislang unveröffentlichten Ergebnisse der Studie der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns sowie die Hinweise zur Methodik können Sie hier herunterladen.