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Mehr Versorgung, weniger Kosten: Mit Biosimilars gelingt die Quadratur des Kreises

  • Die Einführung von Biosimilars hat die Versorgung von Rheuma-Patient:innen revolutioniert. Jetzt haben mehr Betroffene Zugang zu einer Biopharmazeutika-Therapie – und die Arzneimittelkosten der Krankenkassen sinken trotzdem.
  • Während die Zahl der Verordnungen des Wirkstoffes Adalimumab seit Patentablauf um 72 Prozent stieg, sanken die Ausgaben der Krankenkassen um annähernd 6 Prozent.
  • Für die Einsparungen sorgen u.a. sinkende Preise, wachsende Marktanteile von Biosimilars und die Tatsache, dass fast alle Verordnungen inzwischen unter Rabattvertrag sind.

Berlin –  In Deutschland leiden rund 1,5 Millionen Erwachsene und etwa 20.000 Kinder an einer rheumatoiden Arthritis. Für sie gehören biopharmazeutische Arzneimittel zu den wichtigen Behandlungsoptionen. Viele erhalten so ein Stück ihres Alltags zurück. Sie können sich wieder schmerzfrei bewegen, Sport treiben und arbeiten gehen.

Ein wesentlicher Baustein im Kampf gegen Rheuma ist der Wirkstoff Adalimumab. Vor genau vier Jahren wurden die ersten Biosimilars des einstigen Blockbusters Humira® in Europa zugelassen. Damals begann eine beeindruckende Entwicklung: Mittlerweile gibt es sieben Anbieter von Adalimumab-Biosimilars, eine Biosimilarquote von 77 Prozent und eine Preisabsenkung von 44 Prozent pro Tagestherapiedosis, auf die die Krankenkassen zusätzliche Preisnachlässe in den Rabattverträgen erhalten.

Und es haben mehr Patient:innen Zugang zu einer biopharmazeutischen Arzneimitteltherapie: Jüngste Abrechnungsdaten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zeigen, dass die Anzahl der Adalimumab-Verordnungen[1] seit September 2018 – also dem Monat vor Patentablauf – bis Juli 2022 um mehr als 72 Prozent gestiegen ist. Mehr Kosten für die Krankenkassen verursachte das aber nicht. Im Gegenteil: Im gleichen Zeitraum sanken die entsprechenden Arzneimittelkosten2 der GKV um annähernd 6 Prozent[2].

„Biosimilars haben die Versorgung von Patient:innen mit rheumatoiden Erkrankungen entscheidend verbessert. Ein besserer und früherer Zugang zu Biopharmazeutika bedeutet für viele von ihnen die Rückkehr in ihren Alltag und ein normales Leben“, erklärt Walter Röhrer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Pro Biosimilars, „Gleichzeitig machen diese Daten deutlich, wie stark Biosimilars die Krankenkassen und damit unser Solidarsystem entlasten. Denn das Mehr an Versorgung ist dank Biosimilars für ein Weniger an Kosten zu haben.“

Auf einen Blick: Fünf Fakten zu Adalimumab-Biosimilars

  1. Biosimilars stellen 77 % der Adalimumab-Verordnungen dar.
  2. 96 % aller Adalimumab-Verordnungen sind unter Rabattvertrag.
  3. Es gibt 7 Hersteller von Adalimumab-Biosimilars.
  4. Der durchschnittliche Preis für die Adalimumab-Tagestherapiedosis ist von 60,47 Euro (Oktober 2018) auf 33,85 Euro (Juli 2022) gesunken. Das entspricht einer Reduktion von 44 % in 4 Jahren.
  5. Die Wartezeit vonRheuma-Patient:innen auf den Beginn einer Biopharmazeutika-Therapie hat sich von 3,15 Jahren (2014) auf 2,17 Jahren (2019) verkürzt. Das entspricht einer Absenkung von 31 % in 5 Jahren.
Quellen:
INSIGHT Health, ambulante GKV-Abrechnungsdaten für Fertigarzneimittel, Stand: Juli 2022
Hörbrand F et al. PHARAO-Studie: Arzneimittelversorgung entzündlich rheumatischer Erkrankungen. Z Rheumatol. 2022, doi: 10.1007/s00393-022-01259-5, unter: https://link.springer.com/article/10.1007/s00393-022-01259-5

Mehr Versorgung für weniger Geld: Unsere Grafik des Monats Oktober zeigt, wie Adalimumab-Biosimilars die Quadratur des Kreises gelingt:


[1] definierte Tagesdosen (DDD)

[2] Apothekenverkaufspreisen (AVP) abzüglich gesetzlicher Hersteller- und Apothekenabschläge

11.10.2022