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Neue Festbeträge schwächen Biosimilars

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G‑BA) will die vier TNF-alpha-Inhibitoren Adalimumab, Certolizumab pegol, Etanercept und Golimumab zu einer Festbetragsgruppe zusammenfassen. Dieser Schritt, der eine Senkung der Ausgaben für die betreffenden Wirkstoffe nach sich ziehen soll, kommt nach Auffassung der AG Pro Biosimilars zum falschen Zeitpunkt: Denn er schadet einer Branche, die im Bereich der teuren Biopharmazeutika gerade erst für Wettbewerb und sinkende Ausgaben gesorgt hat.

Die Festbetragsgruppe Stufe 2, um die es hier geht, fasst Wirkstoffe zusammen, die pharmakologisch-therapeutisch vergleichbar sind. Im nächsten Schritt setzt der GKV-Spitzenverband den Festbetrag für die Gruppe fest. Nach Auffassung von Bork Bretthauer von der AG Pro Biosimilars, ist das ein Andrehen der Preisschraube, die die Biosimilar-Industrie nachhaltig schwächen wird.

„Der Wettbewerb in diesem Bereich kommt doch gerade erst in Gang“, so Bretthauer. „Bei Adalimumab sind Biosimilars bereits 40 Prozent günstiger als das Original. Dazu kommen Einsparungen durch Rabattverträge. Auf diese Weise haben sie sich in nicht einmal einem Jahr einen Versorgungsanteil von fast 50 Prozent erarbeitet. Wer noch mehr Ersparnisse will, sollte mehr daran arbeiten, dass die regionalen Zielvereinbarungen für Biosimilars eingehalten und ausgebaut werden.“ Da durch das Inkludieren in der Festbetragsgruppe möglicherweise auch Originatoren ihren Preis senken würden, verlören nach Ansicht Bretthauers die Biosimilars zudem ihren wichtigsten Wettbewerbsvorteil. „Das ausschlaggebende Argument für Biosimilars liegt darin, dass sie günstiger sind als die Originatoren. Kommt es zu einer Angleichung des Preisniveaus durch die Festbeträge, beeinträchtigt das nicht nur die Marktentwicklung der Biosimilars – es schwächt auch den Wettbewerb.“

https://probiosimilars.de/app/uploads/2021/04/PM-vom-30.09.2019_Festbetragsfestsetzung.pdf

30.09.2019